28.11.2019
Der FCS-Assistenzcoach im Gespräch mit der 'FCS News'
Der 50-jährige Mailänder hat mit 516 offiziellen bestrittenen Matches eine nennenswerte Spielerkarriere hinter sich, die von elf Einsätzen in der U21-Nationalmannschaft gekrönt ist.
Coach Monza, kannst du uns einen kurzen Einblick in deine Spielerkarriere verschaffen?
„Aufgewachsen bin ich im Jugendsektor von Inter Mailand. In der Saison 1987/88 spielte ich erstmals für deren Primavera-Mannschaft, die damals vom Weltmeister von 1982 Giampiero Marini gecoacht wurde. In jenem Team hatte ich u.a. Paolo Tramezzani, Fabio Gallo, Fausto Pizzi, Dario Morello und Luca Mondini als Mitspieler. Meine 18 Serie A-Einsätze konnte ich während meiner Zeit in Parma verbuchen. In der Serie B brachte ich es hingegen mit Catanzaro, Parma, Modena, Cosenza, Lucchese, Ancona und Savoia auf insgesamt 254 Einsätze und zehn Treffer. Zudem bestritt ich im Biennium 1990-1992 unter Cesare Maldini zwölf Spiele in der italienischen U21-Nationalmannschaft.“
In welchem Alter unterzeichnetest du deinen ersten Profivertrag?
„Meinen ersten Profivertrag erhielte ich in der Saison 1988/89 bei Catanzaro. Ich war gerade erst 18 Jahre alt geworden. Unter Coach Gianni Di Marzio kam ich zu einem Serie B-Einsatz, wechselte aber dann Anfang November zu Prato in die Serie C1. Mit den Blauweißen schafften wir beinahe den Aufstieg in zweite italienische Spielklasse, wobei ich in 23 Einsätzen zwei Treffer erzielte. In der darauffolgenden Saison verlieh mich Inter wiederrum, dieses Mal zu Parma in die Serie B. Mit 27 Einsätzen und zwei Toren gab ich meinen Beitrag zum Aufstieg in die Serie A. Ich blieb ein weiteres Jahr bei den „Crociati“ und gab am 23. September 1990 – im 1 zu 0-Heimsieg gegen Napoli - mein Debüt in der italienischen Elite. Am Ende jener Saison konnte ich auf insgesamt 17 bestrittene Matches zurückblicken. In der darauffolgenden Saison wechselte ich zu Modena in die Serie B, wo ich es in 30 Einsätzen auf drei Treffer brachte. Im Sommer 1992 kehrte ich zu Parma zurück, kam jedoch nur einmal in der Meisterschaft und einmal im Europapokal der Pokalsieger zum Einsatz. Daraufhin wechselte ich zu Cosenza in die Serie B. Im Dress der Wölfe bestritt ich in vier Saisonen 122 Matches und erzielte dabei vier Treffer.“
Im letzten Abschnitt deiner Profikarriere zähltest du zu den ganz Großen der Serie B bzw. Serie C…
„Nach Cosenza bestritt ich mit Lucchese und Ancona zwei weitere Serie B-Meisterschaften. Dann – in der Saison 1998/99 – holte ich mit Savoia als Kapitän den Serie C1-Meistertitel. Nach einer weiteren Hinrunde in Torre Annunziata der Wechsel zu Nocerina in die Serie C1. Auf die Jahre in Kampanien folgten zwei Saisonen mit Taranto, immer in der dritten Liga. Im zweiten Jahr beim Club aus Apulien verpassten wir im Playoff-Finale gegen Catania den Klassensprung in die Serie B. Einen Aufstieg konnte ich jedoch in der darauffolgenden Saison mit Novara feiern, dieses Mal von der Serie C2 in die C1. Ich streifte mir zweite weitere Jahre das Dress der „Himmelblauen“ über, ehe ich mich im Sommer 2005 für einen Wechsel zu Como in die Serie D entschied. Meine letzte Saison als aktiver Fußballer bestritt ich mit Veveri in der Oberliga von Piemont. Dann – im Alter von 38 Jahren – hing ich die Fußballschuhe an den Nagel um eine Karriere als Trainer anzustreben.“
Wo hast du deine Karriere als Coach begonnen?
„Meine erste Station als Übungsleiter war die Berretti-Mannschaft von Novara. Von 2007 bis 2009 saß ich dann auf der Trainerbank von Folgore, einem Team der lombardischen Oberliga. Es war meine erste Erfahrung als Trainer im „Erwachsenenfußball“. Daraufhin wurden mir die Geschicke von Seregno – immer in der Oberliga – anvertraut. Im ersten Jahr holten wir den regionalen Italienpokal und stiegen somit in die Serie D auf. Trotz 13 Punkten in sieben Matches, wurde ich im Oktober 2010 meines Amtes enthoben. Ich kehrte ein weiteres Mal zu Novara zurück, dieses Mal als Übungsleiter der nationalen B-Jugend. In den Playoffs schalteten wir Sampdoria aus, mussten uns aber dann dem späteren Italienmeister Inter Mailand geschlagen geben. Im Biennium 2012-2014 übernahm ich – immer bei Novara - den Posten als Trainer der nationalen A-Jugend. Zeitgleich besuchte in den Master im FIGC-Zentrum in Coverciano, um den Trainerschein „Uefa Pro“ zu erhalten.“
Wie ging es weiter?
„Im Oktober 2014 kam ich zu Pro Patria, zuerst als rechte Hand von Luís Olivieria, dann als Headcoach. Im Januar 2015 übernahm ich die Ruder von Legnano in der lombardischen Oberliga. Im zweiten Jahr besiegten wir in den Playoffs Lazzate, Torviscosa und zuletzt St. Georgen und brachten somit den Aufstieg in die Serie D unter Dach und Fach. Darauf folgten die Erfahrungen mit Ciserano und Caronnese, wiederrum in Italiens Halbprofiliga. Zu Beginn der letztjährigen Saison holte mich Stefano Vecchi dann in seinen Trainerstab.“
Wie habt ihr euch denn kennengelernt?
„Wir kennen uns seit vielen Jahren, aus der Zeit als ich noch für Inter kickte. Wir spielten jedoch immer für verschiedene Teams. Im Rahmen des Master-Kurses in Coverciano trafen wir uns dann wieder. Wir blieben in Kontakt, auch als ich Caronno war und er die Junioren von Inter trainierte. Ich schaute bei mehreren seiner Trainingseinheiten in Mailand zu. Einige Tage später rief er mich an, und fragte mich, ob ich in seinen Trainerstab eintreten wolle. Der Blick war damals schon auf das Engagement bei Venezia in die Serie B gerichtet. So hat die Zusammenarbeit begonnen.“
Wie ist das Verhältnis zwischen einem Trainer und seiner rechten Hand?
„Das Verhältnis beruht auf einer Zusammenarbeit, die ein bestimmtes Maß an Gleichgewicht und Sensibilität verlangt. Als Assistenzcoach muss man dem Cheftrainer stets zur Verfügung stehen und ihm die Sachen so vorbereiten, dass sie im richtigen Moment abrufbar sind. Ich bevorzuge es mich nur dann zu äußern, wenn es vom Trainer verlangt wird.“
Von vielen wird die diesjährige Meisterschaft als eine zweite Serie B bezeichnet…
„Es ist eine sehr schwierige und anstrengende Meisterschaft, die man sowohl im Training als auch in den Spielen mit vollem Einsatz angehen muss. Der Wille an sich zu arbeiten ist ausschlaggebend, denn oft sind es die Details, die den Unterschied machen. Unsere Aufgabe ist es ist die Mannschaft auf das Spiel am Sonntag vorzubereiten. Dies geschieht durch gezielte Arbeit unter der Woche. Beim FC Südtirol verfügen wir über alle Voraussetzungen, dies so gut wie möglich umzusetzen.“
Würde es dir Gefallen, in Südtirol eine Ära zu beginnen?
„Darauf antworte ich schlicht und einfach: Hier haben wir alles, was es braucht um gute Arbeit zu leisten.“