28.03.2023
Als John Arne Semundseth Riise nach sieben erfolgreichen Jahren in Liverpool zum AS Rom wechselte, war Alessandro Celli gerade mal 14 Jahre alt und spielte gerade im Jugendsektor von Ostia Mare. Der norwegische Linksverteidiger mit fuchsrotem Haar wurde binnen kürzester Zeit zu einem der Schlüsselspieler der „Giallorossi“ und gleichzeitig das große Idol des jungen Alessandro. Celli verpasste kaum eine Gelegenheit, seinem neugewonnen Vorbild zuzusehen und dabei den ein oder anderen Trick abzuschauen. Nach drei Jahren in der Hauptstadt wechselte Riise zu Fulham und kehrte somit auf die Insel zurück. Celli war damals 18 Jahre alt und gerade dabei, seine Laufbahn im Jugendsektor der Tor Tre Teste abzuschließen und mit der Lupa Frascati, in der Oberliga, seine erste Meisterschaft im Erwachsenenfußball zu bestreiten.
Alessandro, kannst du uns verraten, wer am Ende jener Saison bei dir anklopfte?
„Nach meiner ersten Spielzeit in der Oberliga erhielt ich einen Anruf von Alberto De Rossi, dem Primavera-Coach von Roma sowie Vater von Daniele. Er wollte, dass ich mich seinem Team anschließe. Leider konnten sich die beiden Clubs nicht einigen, sodass diese einmalige Gelegenheit ins Wasser fiel.“
Celli blieb somit bei der Lupa Frascati, mit welcher er zuvor den Aufstieg in die Serie D feierte. Mit dem renommierten Verein aus der Hauptstadt, heute bekannt als Lupa Roma, schaffte er 2014 sogar den Sprung in die Serie C. Für denselben Verein bestritt Celli im darauffolgenden insgesamt 78 Profispiele, in denen er auch den ein oder anderen Treffer erzielen konnte.
In der Saison 2017/18 bekamst du deine erste Chance in der Serie B. Wie erlebtest du jenen Klassensprung?
„Ich war 22 Jahre alt, als ich mit Foggia – unter der Leitung von Giovanni Stroppa – meine erste Saison in der Serie B bestritt. In der Hinrunde absolvierte ich knapp zehn Ligaspiele, optierte im Winter jedoch für eine Rückkehr in die Serie C. In der zweiten Saisonhälfte streifte ich mir das Trikot von Teramo über und bestritt bis zum Schluss 21 Pflichtspiele.“
Heute kennt man dich als unermüdlichen Krieger, der mit Demut und Cleverness für das Wohl seiner Mannschaft kämpft. Ternana wusste diese Eigenschaften zu schätzen, als sie dich 2019 unter Vertrag nahmen. Was hast du in den Jahren in Terni so alles erlebt?
„In Terni habe ich vier bedeutende und wundervolle Meisterschaften erlebt. Ich bin dem Club für ewig zu Dank verpflichtet. Im Jahr 2021 vollbrachten wir den Aufstieg in die Serie B, in der ich im vergangenen Jahr regelmäßig zum Einsatz kam. In der diesjährigen Hinrunde kam ich leider seltener zum Zug.“
Im Jänner kam es somit zum Wechsel nach Südtirol: Bist du zufrieden mit deiner Entscheidung?
„Das Projekt des FC Südtirol, das mir von Sportchef Paolo Bravo ausführlich geschildert wurde, weckte in mir großes Interesse. Nach dem Gespräch mit dem Sportdirektor strahlte ich vor Begeisterung. Meine Teamkollegen waren von Beginn an für mich da, ich hätte mir keinen besseren Empfang wünschen können.“
Was hast du dir für dein Abenteuer mit dem FC Südtirol vorgenommen?
„Als ich mich für diesen Verein entschied, wurden seine Ziele auch zu meinen. Ich stehe der Mannschaft voll und ganz zur Verfügung und werde alles dafür tun, damit wir die Vorgaben des Clubs erfüllen. Wir wissen, dass wir uns in einer äußerst schwierigen Spielklasse befinden und uns nicht erlauben können, die Intensität und den Spielrhythmus herabzusetzen. Denn gerade in diesem Jahr ist die Serie B voller Überraschungen. Wir fühlen uns dazu verpflichtet, stets unser Bestes zu geben und gemeinsam etwas Bedeutendes aufzubauen.“
In den ersten Matches mit dem FC Südtirol hast du bewiesen, all jene Eigenschaften zu besitzen, auf die du im allerersten Interview hingedeutet hattest…
„Ich versuche meinen Job so auszuüben, dass ich sowohl defensiv, als auch Offensiv einen bedeutenden Beitrag leisten kann. Ich gehe hart in die Zweikämpfe und bin mir für keinen Sprint zu schade. Ich bin sehr dankbar, dass ich meine Fähigkeiten hier unter Beweis stellen kann.“
Mit dem Coach hast du dich von Anfang an brillant verstanden, nicht wahr?
„Der Trainer ist ein großer Motivator und besitzt einen besonders starken Charakter. In der Spielvorbereitung achtet er auf jedes Detail, sodass wir sowohl auf taktischer, als auch auf mentaler Ebene wissen, was auf uns zukommt. Bisoli ist sehr erfahren und kennt alle Tücken und Hindernisse dieser Liga. Unter ihm zu arbeiten bereit mir große Freude.“