23.02.2021
Der ehemalige Kapitän im Gespräch
14 aufeinanderfolgende Saisonen, 368 Pflichtspiele und unzählige Kilometer auf der rechten Außenbahn: Das sind die Rekordzahlen von Hans Rudi Brugger, dem historischen Kapitän des FC Südtirol. Der Psairer ist nach wie vor der Spieler mit den meisten Einsätzen im weißroten Trikot. Gleichzeitig ist er der Einzige, der sowohl den Aufstieg in die Serie C2 (1999/200), als auch jenen in die 3. Liga (2009/10) miterleben konnte.
Hans Rudi Brugger trat im Alter von 17 Jahren in die Welt des FC Südtirol ein. Werner Seeber, der wenige Zeit zuvor als Sportdirektor des FC Südtirol engagiert wurde, kannte den unermüdlichen Außenverteidiger aus den Duellen zwischen Natz und Passeier. In Begleitung des damaligen Trainers der Junioren, Stefan Gasser, kam es im Sommer 1998 zu einem Treffen mit dem jungen Hans Rudi. Die beiden Parteien einigten sich darauf, dass Brugger am nächsten Sommertrainingslager der Kampfmannschaft teilnehmen würde. Der weißrote Club war auf der Suche nach jungen, aufstrebenden Einheimischen und lag beim Psairer goldrichtig: 27 Serie D-Einsätze im ersten Jahr, sagenhafte 36 in zweiten, jener des Aufstiegs in den Profifußball.
Hans Rudi, welche sind deine schönsten Erinnerungen an deine Zeit beim FC Südtirol?
„Zu aller erst die beiden Aufstiege. Der Sprung in die C2, aber hauptsächlich jener in die 3. Liga. Der Titel im Jahr 2010 nimmt sowohl in meinem Kopf, als auch im Herzen einen ganz besonderen Platz ein. Wir hatten eine sehr junge Mannschaft und zählten bestimmt nicht zu den Favoriten. Es war der Mannschaftsgeist, der damals den Unterschied machte: Einer für alle und alle für einen.“
Gibt es ein Match, welches dir besonders gut in Erinnerung geblieben ist?
„Zu dieser Frage fällt mir das Match in Pavia, am vorletzten Spieltag der Meistersaison, ein. Dank eines Treffers von Manuel Scavone, der ein unglaubliches Saisonfinale spielte, gewannen wir auswärts mit 1 zu 0. In diesem Moment wurde uns klar, dass wir es tatsächlich schaffen können. Die Meisterschaft 2009/10 war ohne Zweifel der Höhepunkt meiner Karriere. Ein weiteres Match, an welches ich mich immer gerne zurückerinnere, war jenes gegen Arzignano in der Serie D. Wir spielten zuhause, in Tramin, und lagen mit 2 zu 0 zurück. Wir starteten eine unglaubliche Aufholjagd und gewannen die Begegnung noch mit 3 zu 2. Am Ende stellte sich heraus, dass es ein entscheidender Sieg für den Aufstieg in der Serie C2 sein würde.“
Beim FC Südtirol wurdest du zum Fußballer, reiftest aber auch zum Mann. Wie verlief jedoch deine Eingewöhnungsphase beim Club?
„Ich stieß mit 17 Jahren zum FC Südtirol, feierte wenig später meinen 18. Geburtstag. Unser Sommertrainingslager stieg in Hafling, unter der Leitung von Coach Mario Belluzzo. Ich gewöhnte mich rasch an das Ambiente und fühlte mich darin sehr wohl. Mittlerweile sind viele Jahre vergangen. Wenn ich diese Zeit zurückdenke, wimmelt es nur so von Emotionen. Dank vieler kluger Ratschläge konnte ich beim FCS reifen und mich weiterentwickeln.“
Welche Eindrücke haben dir deine ehemaligen Trainer hinterlassen?
„Ich kann ganz offen sagen, dass mir jeder Coach etwas mit auf den Weg geben konnte. Sei es positive, als auch negative Erfahrungen. Zu den wichtigsten Trainer meiner Karriere zählt sicherlich „Sergeant“ Giuseppe Sannino. Er lehrte mir, worum es im Fußball geht. Auch Tesser und Sebastiani brachten mir sehr viel bei. Alle drei sind große Trainer und ausgezeichnete Menschen, die ich niemals vergessen werde.“
Wenn du heute auf deine Karriere zurückblickst, bist du damit zufrieden?
„Ich bin sehr stolz, auf das was ich in meiner Fußballerkarriere erreichen konnte. Ich gab immer alles was ich in mir hatte.“