30.12.2020
Salvatore Leotta erklärt die Trainingsmethoden in der Nachwuchsabteilung
Tradition und Innovation, Erfolgsrezepte und Visionen. Die Nachwuchsabteilung des FC Südtirol, welche sämtliche Jugendmannschaften umfasst, folgt seit mehreren Jahren diesen Prinzipien und setzt diese einheitlich in die Praxis um. Die Redaktion der FCS News sprach mit dem technischen Koordinator des Jugendsektors Salvatore Leotta, um den Lesern einen Einblick in die Welt der weißroten Talentschmiede zu gewähren.

Es ist nicht einfach, eine so umfangreiche und komplexe Aktivität zusammenzufassen. Wir glauben fest an unsere Arbeit und setzen auf Kontinuität, ergänzen diese jedoch kontinuierlich mit neuen Inhalten und Ideen. Wir folgen einem Leitfaden, der vor vier Jahren ausgearbeitet wurde und seither für alle Jugendteams als Anhaltspunkt dient.“

Was steckt hinter diesem Leitfaden?
„Zu aller erst wurde eine geografische und kulturelle Analyse der Provinz Bozen durchgeführt. Daraufhin stellten wir uns die Frage, wohin es für die Spieler beim Verlassen des Jugendsektors gehen soll: Serie D, 3. Liga oder höher. Weiters entwickelten wir ein Skillset, über das die Nachwuchsspieler am Ende ihres Werdegangs bei uns verfügen sollten: effiziente Technik, funktionale Athletik sowie intelligentes Taktikspiel. Dazu kommt die Fähigkeit eines einzelnen, seinen Platz in er Gruppe zu finden. Kurz gesagt wollen wir Spieler ausbilden, die sich in folgenden Bereichen auszeichnen: Ideen, Identität, Intensität und Wissensaufnahme.“

Wie werden diese Ziele konkret umgesetzt?
„Wir legen viel Wert auf die Wahrnehmung der Räume und untersuchen die Variablen des Fußballsports bis ins allerletzte Detail: Gegner, Richtungen, Zeit und Raum.“

Welcher Spielstil wird hierbei angestrebt?
„Wir wollen einen kreativen und offensiven Fußball, umgesetzt von schnellen und intelligenten Spielern. Genau taktische Anweisungen sollen ihnen dabei helfen, die Theorie in die Praxis umzusetzen. Das gelingt jedoch nur, wenn allesamt dazu bereit sind, opferbereit und konzentriert zu arbeiten.“

Wie schafft man es, diese Arbeitsmethode in allen Mannschaften umzusetzen?
„Wir bilden einen Spieler nicht für eine Position, sondern in bestimmten Kompetenzen aus. Der Trainer muss auf die Eigenschaften der einzelnen eingehen und diese durch allgemeine sowie spezifische Ansätze weiterentwickeln und fördern. Im modernen Fußball muss man sowohl offensiv, als auch defensiv ausgezeichnet vorbereitet sein, d.h. Kreativität, Unberechenbarkeit und Flexibilität, aber auch Ordnung, Intelligenz und moderate Aggressivität. Auch die Transition von einer Phase zur anderen und das Verhalten bei Standardsituationen verlangen Zeit und Vorbereitung.“
Kontinuität und Innovation in der Jugendarbeit
Wie sieht eine Trainingseinheit im weißroten Jugendsektor aus?
„Von der U15 bis zur „Primavera“ gibt es taktische, kognitive und motorische Ziele, die es zu erreichen gilt. Diese können sowohl den Einzelspieler, als auch das Kollektiv betreffen. Auch bei der Auswahl von Trainern folgen wir einem präzisen Muster. Dieses sieht eine Reihe an spezifischen Soft Skills vor: Flexibilität, Umgang mit Stresssituationen, Organisationsfähigkeit, Detailarbeit, Kommunikation, Lernwille, Problem-Solving und Teamspirit. Assistiert werden die Übungsleiter von der Academy Area Performance, welche von Nazareno Petrichiutto angeführt wird. Diese übernimmt das Konditions- und Krafttraining der Jungs und arbeitet in engem Kontakt mit der technischen Abteilung.“

Auf welchen Prinzipien stützt sich die Arbeit dieses Bereiches?
„Die Konditionstrainer programmieren den Training Load jeder Einheit und passen diesen an die jeweiligen Bedürfnisse der Coaches an. Sie sind dafür verantwortlich, den physischen Wachstum der Jungs zu überwachen und arbeiten gemeinsam mit den Physiotherapeuten an der Vorbeugung bzw. der Behandlung von Verletzungen. Währen die taktischen und technischen Analysen Videoaufnahmen verlangen, beruhen sich die Konditionstrainer vorwiegend auf GPS-Daten. Wichtig ist es dabei, alle Einheiten so spielgetreu wie möglich zu gestalten.“

Wie schafft man es, dass alle Beteiligten immer auf dem neusten Stand sind?
„Es gibt ein wöchentliches Meeting, an dem alle Trainer zusammenkommen und über Stärken und Schwächen des Systems diskutieren. Unser Projekt ist italienweit bereits sehr bekannt und gewinnt mit den gestreamten Webinaren immer mehr an Bedeutung.“

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