06.03.2020
Der Innenverteidiger im Gespräch
Nicolò Gigli und der FC Südtirol: Liebe auf den zweiten Blick. Bereits im letzten Sommer zeigte der weißrote Club Interesse an dem 24-jährigen Innenverteidiger. Gigli blieb jedoch am Ende bei Rieti, wo er – trotz seines jungen Alters – die Kapitänsbinde trug. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Sein Wechsel nach Bozen verwirklichte sich nämlich wenige Monate später, sprich in der winterlichen Transferphase. Nicolò Gigli, dessen Spielerberater niemand Geringeres als Mino Raiola ist, unterzeichnete mit dem FC Südtirol einen Vertrag bis zum 30. Juni 2021, mit Option auf ein weiteres Jahr.

Nicolò, fangen wir mit den jüngsten Ereignissen an: Wie kam dein Wechsel zum FC Südtirol zustande?
„In der Hinrunde dieser Saison war ich für Rieti im Kreis C der Serie C im Einsatz. In den letzten anderthalb Jahren war ich u.a. auch der Kapitän des Teams. In Rieti gab es jedoch zuletzt viele, nicht von mir abhängige, Probleme. Aufgrund dessen konnte ich mich von meinem Vertrag befreien und für einen neuen Club unterschreiben. Im Großen und Ganzen kann ich aber mit meiner Zeit in Rieti zufrieden sein.“

Machen wir einen Sprung zurück: Wo hast du mit dem Fußballspielen begonnen und welche waren die wichtigsten Stationen in deiner noch jungen Karriere?
„Mein erster Verein war die ASD Savio Roma. Von dort wechselte ich dann in den Jugendsektor von Fiorentina, wo ich meine fußballerische Zukunft aufbaute. In der Primavera-Elf der „Viola“ begegnete ich dem jetzigen Spal-Trainer Leonardo Semplici, der mir viel mit dem auf dem Weg gab. In meinen Jahren in Florenz wurde ich zudem des Öfteren in die italienischen Jugendnationalmannschaften einberufen.“

Während deiner Zeit bei Fiorentina gab es einen Tag, den du wohl nie vergessen wirst. Was kannst du uns von jenem Abend erzählen?
„Es war der 16. August 2014. An jenem Tag gab ich unter Vincenzo Montella mein Debüt für die Profimannschaft von Fiorentina. Wir spielten im Narodowy-Stadion von Warschau gegen den damals amtierenden Champions League-Sieger Real Madrid. Ronaldo, Keylor Navas, Marcelo, Khedira, Xabi Alonso: Ein wahres Starensemble stand uns gegenüber. Die Elf von Carlo Ancelotti ging dank eines Treffers von Ronaldo bereits nach vier Minuten in Führung. Doch Mario Gomez stellte in der ersten Halbzeit das Gleichgewicht wieder her, ehe Marco Alonso 20 Minuten vor Abpfiff zum 2:1-Endstand köpfelte. Dieses Datum habe ich nicht nur in meinem Kopf gut gespeichert, sondern mir auch auf meine Haut tätowieren lassen.“

Welche waren die nächsten Schritte in deiner Karriere?
„Zu Beginn der Saison 2015/16 wechselte ich zu Lecce in die Serie C, kehrte aber im Winter in die „Primavera“ von Fiorentina zurück. In den beiden darauffolgenden Meisterschaften sammelte ich Erfahrung mit Matera und Ternana. Im Sommer 2018 unterschreib ich für Rieti im Kreis C der Serie C, wo mir gleich zu Beginn die Kapitänsbinde zugesprochen wurde. In den 18 Monaten mit den Amaranth-Blauen bestritt ich insgesamt 64 Matches und erzielte dabei einen Treffer.“

Neben dem Interesse des FC Südtirol, gab es immer Sommer auch Kontakte mit Zweitligist Pisa. Du bist in Rieti geblieben, dein Vertrag wurde aber im Dezember – aufgrund fehlender Gehaltszahlungen – vom Schiedsgericht einseitig aufgelöst. Daraufhin unterzeichnetest du beim FCS, dessen Trikotnummer 6 du jetzt trägst.
„Ich bin wirklich sehr froh, mir das Trikot eines so seriösen, organsierten und ambitionierten Clubs wie dem FC Südtirol überstreifen zu dürfen. Der Verein will immer weiter nach oben, genau wie ich. Ich bin motiviert und will meinen Beitrag zum Wohl des Vereins leisten.“

Mehrere Clubs wollten im Winter deine Spielerrechte erwerben, doch am Ende konnte sich Sportdirektor Paolo Bravo durchsetzen…

„Ich hatte mehrere Angebote, doch der FC Südtirol stand immer ganz oben auf meiner Liste. Wie bereits davor angemerkt, zeigte der Verein bereits im Sommer Interesse. Beim FCS handelt es sich um einen starken Verein mit großen Visionen. Ich nehme das als großen Ansporn wahr.“

Was kannst du uns über deine Spielweise sagen?

„Meine großen Stärken liegen im Kopfballspiel und in der technisch bzw. taktischen Sicherheit. Ich weiß jedoch, dass ich mich in vielem noch steigern muss. Insbesondere was den Körperbau und die Schnelligkeit betrifft.“

Wie hast du dich in die Mannschaft eingelebt?

„Meine Teamkameraden haben mich wirklich prima aufgenommen. Die Gruppe besteht aus bodenständigen und arbeitswilligen Jungs, die sich von Tag zu Tag steigern wollen. Zudem haben wir das Privileg, in einem hochmodernen Trainingsgelände trainieren zu dürfen. Auch was das Stadion angeht, bringt sich der Verein auf Vordermann. Es erfüllt mich wirklich mit großer Freude, die Farben des FC Südtirol tragen zu dürfen.“
Nicolò Gigli und der FCS: Liebe auf den zweiten Blick
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