22.02.2023
Die Damen des FC Südtirol haben in der regionalen Oberliga eine nahezu perfekte Hinrunde gespielt. Mit zehn Siegen und einem Unentschieden überwintert das Team von Coach Marco Castellaneta auf Rang 1 des Klassements. Die FCS Women haben in der ersten Saisonhälfte starke 48 Treffer erzielt und gleichzeitig nur zwei Gegentore, beide nach Standardsituationen, hinnehmen müssen. Im Laufe der Hinrunde hat sich der FC Südtirol einen Vorsprung von fünf Punkten auf das Verfolger-Duo Azzurra San Bartolomeo und Isera erarbeiten können. Die vollständige Oberliga-Tabelle: FC Südtirol 31, Azzurra San Bartolomeo und Isera 26, Riva del Garda und Pustertal 22, Pfalzen 15, Brixen und Red Lions Tarsch 13, Riffian 8, Neugries und Schlern 1, Voran Leifers 0.
Die Redaktion hat sich mit der Kapitänin des Teams, Annalena Santin, über die bisherige Meisterschaft und ihre persönliche Erfahrung beim FCS unterhalten.
Annalena, die diesjährige Mannschaft ist ein Mix aus jungen Talenten, die beim FC Südtirol großgeworden sind, und erfahrenen Spielerinnen, die sich im Sommer für das Projekt des Clubs entschieden haben. Wie ist es euch gelungen, in so kurzer Zeit eine einheitliche Gruppe zu formen?
„Trotz großer Differenzen haben wir es geschafft, auf Anhieb miteinander zu harmonieren. Die Grundlage dafür ist zweifelsfrei der gegenseitige Respekt im Team. Ich bin davon überzeugt, dass auch die erfolgreichen Resultate in dieser Hinsicht eine bedeutende Rolle gespielt haben. Ausschlaggebend war auch die Rolle unserer Trainer. Im Laufe der Wochen haben wir zahlreiche Freizeitaktivitäten unternommen und uns dadurch untereinander besser kennengelernt.“
Du bestreitest in diesem Jahr deine erste Saison mit dem FC Südtirol. Wie hast du dich bei den Weißroten eingelebt bzw. wie waren deine ersten Monate beim FCS?
„Ich muss ganz ehrlich sein: Die ersten Wochen im neuen Ambiente waren für mich nicht unbedingt einfach. Ich bin beim SSV Brixen großgeworden und habe 16 Jahre dort gespielt. Es war ein trauriger Moment, als ich den Club, an dem so viele schöne Erinnerungen hängen, verlassen habe. Doch im Laufe der Wochen habe ich mich beim FCS immer besser eingelebt und fühle mich nun wirklich wohl hier. Die Infrastrukturen sind ausgezeichnet und auch mit dem Trainerteam verstehen wir uns blendend.“
Du zählst zu den erfahrensten Spielerinnen im Team und führst deine Mitspielerinnen als Kapitänin aufs Feld. Spürst du in deiner Rolle eine große Verantwortung? Insbesondere dann, wenn die Dinge mal nicht nach Wunsch laufen…
„In gewisser Weise schon. Ich versuche mit gutem Beispiel voranzugehen und stets ermutigende Worte für meine Mitspielerinnen zu finden. Auch aufgrund meiner Erfahrung spüre ich vor den Matches keinen Druck bzw. keine große Nervosität. Ich versuche diese Ruhe auf meine Teamkolleginnen zu übertragen, sodass wir die Spiele unbekümmert angehen können.“
Die Mannschaft hat sich als ungeschlagener Tabellenführer in die Winterpause verabschiedet. Worin liegt deines Erachtens das Geheimnis eurer Defensivstärke?
„Wenn wir in der gesamten Hinrunden lediglich zwei Gegentreffer kassiert haben, ist das der Verdienst des gesamten Teams. Durch das hohe Pressing der Angreiferinnen versuchen wir den Gegner bereits im Spielaufbau unter Druck zu setzen. Die weiteren Feldspielerinnen folgen den Bewegungen der Stürmerinnen und versuchen dadurch, den Ball früh zu erobern bzw. diesen nicht in die Nähe des eigenen Strafraums kommen zu lassen.“
Welche sind deine kollektiven, aber auch persönlichen Ziele für die Rückrunde?
„In erster Linie wollen wir der bisher geleisteten Arbeit Kontinuität verleihen. Wir müssen konzentriert bleiben und die Intensität weiterhin hoch halten. Auf taktischer Ebene gibt es in Sachen Spielaufbau, aber auch im allgemeinen Zusammenspiel noch Luft nach oben. Darüber hinaus hoffen wir natürlich, die Meisterschaft auf den Spitzenplätzen zu beenden. Auf persönlicher Ebene will ich weiterhin Spaß am Fußballspielen haben und durch Treffer und Vorlagen zum Erfolg der Mannschaft beitragen.“